OSTEUROPAtour 2005
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Tag13 Levoca-Spisske Podhradie-Levoca
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WIR VERSINKEN IM MATSCH!

Ein Blick aus dem Fenster: Es ist stark bewölkt, aber immerhin trocken. Hm. Es sieht schon stark nach Regen aus. Mal schauen, ob das mit dem 'Slovensky Raj' was wird. Wir entschließen uns aber erst mal, Levoča anzusehen. Es soll ja eine hübsche Kleinstadt sein.

Kommt man am zentralen Platz an, ist sie das dort teilweise schon auch. Manche Gebäude warten aber noch auf ihre Renovierung. Nett ist es trotzdem. Im Touristenbüro erkundigen wir uns nach Bussen sowohl zum Slowakischen Paradies als auch zur Zipser Burg. Auf unsere Frage, wie das Wetter werden soll, hat sie leider keine Antwort.

Ein kulturelles Highlight der Stadt soll der größte gotische Altar der Welt von Meister Pavel sein. Den darf man sich aber nur mit einer Führung ansehen. Hm, na gut. Tickets gekauft, die Zeit bis zum Einlass noch mal über den Platz gewandert, dann dürfen wir rein. Leider ist die Führung nur auf Slowakisch und abgesehen von so ganz allgemeinen Wörtern versteh ich gar nix. Christoph folgt ihren Ausführungen etwas länger al sich, denn mir wird es recht schnell zu doof. Eine polnische Familie ist auch mit drinnen. Sie hören sich das wichtigste am Automaten an - aber dafür mag ich nicht auch noch extra bezahlen. Die Kirche und der Altar machen übrigens von innen schon was her, was man von außen nicht vermuten würde. Sobald die Führung vorbei ist, haben wir die Chance, die Kirche wieder zu verlassen, was wir auch dankend nutzen - sooo toll ist es ja nun auch wieder nicht, dass ich dort hätte überwintern wollen.

Wir werfen einen kurzen Blick zur Stadtmauer. Den hätten wir uns aber auch schenken können. Gleich um die Ecke ist ein Internetcafé, um die Mails von Irina und Desi (Christophs Mitstudentinnen aus Bukarest bzw. Plovdiv) zu lesen und mal das Wetter zu checken. An der Kasse nehmen wir die 15 Minuten. Aber wer hätte ahnen können, dass die Verbindung sooo langsam ist...? Zwei Kinder zocken noch über das Internet, sonst ist nix los - sind aber auch nur noch drei andere Computer da. Noch ein kurzer abschließender Blick auf die Wettervorhersage: der Regen wird weniger und zum Wochenende wird's auch wieder wärmer. Na hoffentlich. Jetzt hat es zumindest erst mal zu regnen angefangen.

Wir haben noch Zeit, bis der Bus um zehn nach eins zur Zipser Burg fährt. Und weil sich's mit fast leerem Magen ja nicht gut lebt, essen wir eine Pita Gyros mit ziemlich verbranntem Fleisch. Aber wenigstens ist es schön warm hier. Als wir rausgehen, wird Christoph zurückgerufen, weil er offenbar noch gar nicht bezahlt hatte.

Es ist kühl und feucht an der Bushaltestelle. Ich wünsche mir meine Regenjacke herbei. Der Bus kommt - nicht ganz neu - und bringt uns nach
Spišské Podhradie. Die Fahrt dauert nicht lange, maximal 'ne halbe Stunde, eher weniger.

Auf dem Busfahrplan in
Spišské Podhradie schauen wir wegen Bussen nach Levoča. Kein Problem, fährt jede Stunde einer, zumindest bis heute Abend.

Auf dem Weg zur Burg begegnen uns einige spielende Roma-Kinder. Schließlich stehen wir vor dem Burgberg - und vor einem absolut matschigen Weg, denn er ist nicht befestigt. So gut es geht versuchen wir auf niedergetrampelten Getreide oder Gras zu laufen, doch an manchen Stellen bleibt nur der Gang durch den Matsch - mit entsprechender Rutschpartie. Zum Glück hat's uns nicht hingehauen.

Feucht und mit dreckigen Schuhen und Hosen erreichen wir das Burgtor. Ach so, bettelnde Kinder sind uns unterwegs ein Stück gefolgt, die auch ziemlich hartnäckig waren. Übrigens ist es keineswegs so, dass wir einzigen hier wären! Es ist echt erstaunlich viel los für dieses Sauwetter.

Die Burgruine ist schön. Sehr gespenstisch wirkt sie zwar nicht, majestätisch und groß ist sie trotzdem, auch wenn die eigentliche Hauptburg auch nicht so gigantische Ausmaße hat, wie man vermuten könnte. Oben entdecken wir auch Rentnergruppen, die total sauber hier hoch gekommen sind. Zuerst wundern wir uns, entdecken dann aber vom Turm aus den asphaltierten Weg vom Busparkplatz hier hinauf. Nur leider bringt uns das nichts, denn die Stadt liegt genau auf der anderen Seite. Neben dem Turm, der mit äußerst schmalen Treppen aufwartet, gibt es noch das kurzweilige Burgmuseum, in dem auch zwei mittelalterlich verkleidete junge Frauen mittelalterliche Musik spielen.

Recht bald machen wir uns wieder an den Abstieg, während wir uns über unsere Großeltern unterhalten. Allerdings können wir den Weg nicht mehr benutzen, den wir hoch gelaufen sind, denn der hat sich komplett in eine schmierige, rutschige Matschlandschaft verwandelt. Einige Leute haben quer durch diese Wiese schon einen Ersatzweg gestrampelt, dem wir bis in den Ort folgen können.

Zum Glück kommt auch recht schnell ein Bus. Immerhin erstmal im Trockenen. Ein vermutlich deutsches Lehrerpaar mit seinen beiden kleinen Kindern ist auch dabei.

In
Levoča laufen wir noch eine Runde über den Platz, während der Wind teilweise recht ordentlich bläst. Christoph ist kalt. Aber er hat ja auch nur ein T-Shirt und seine Regenjacke an. Beim Bala kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein, bevor wir uns auf dem Zimmer endlich aus unseren matschigen Klamotten und Schuhen quälen können.

Postkarten schreiben, dreckige Sachen waschen, dösen - die Zeit bis zum Abend vergeht ziemlich schnell.

Wir laufen zurück in die Altstadt und werfen mal einen Blick ins 'Hotel Satel', das vom MarcoPolo für gut befunden worden ist. Doch in dem 4-Sterne-Hotel und erst recht in dem weiß-rosa-farbigen Restaurant fühle ich mich einfach deplatziert. Gleich ein Stück weiter finden wir eine nette Pizzeria mit guten Preisen und guten Pizzen. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass es hier in der Slowakei die Unsitte gibt, Pizza mit Ketchup zu essen? Naja, jedenfalls steht deshalb neben Salz und Pfeffer meist auch Ketchup auf dem Tisch. Unsere Reiseführer hatten uns ja darauf hingewiesen, dass es die internationale Küche hier meist in einer besonderen slowakischen Variante gibt - und Ketchup scheint mir fast die Hauptvariation zu sein, denn den gibt's nämlich echt fast zu jedem Essen dazu. Die Pizza ist auf jeden Fall sehr gut, auch ohne Ketchup.;-) Während wir noch essen, machen sich die Besitzer schon ans Aufräumen, denn gegen 21 Uhr ist Feierabend. Da hatten wir ja richtig Glück, gerade noch rechtzeitig zu kommen.

Zurück auf dem Zimmer rufen wir noch die Eva an und gratulieren ihr zum 21. Geburtstag, nachdem sie heute Nachmittag schon eine MMS gekriegt hat mit dem Motto "Hoffentlich ist dein Geburtstag nicht genauso trist und trüb wie der Blick aus unserem Fenster", das übrigens fast direkt zur sehr stark befahrenen Hauptstraße zeigt und sich ja bekanntlich auch nicht richtig schließen lässt. Naja, geht schon. Gute Nacht.

FAHRTENBUCH

abfahrt start ziel dauer km typ preis
13.10 Levoča,ÚNZ  Spišské 
Podhradie,nám.
0h15 16 Bus
SAD
22Sk
16.05 Spišské 
Podhradie,nám.
Levoča,ÚNZ 0h20 16 Bus
SAD
22Sk
  Levoča Levoča 0h35 32   44Sk
Die Busse auf dieser Strecke werden vom SAD Poprad betrieben (siehe http://www.sadpp.sk).


Noch nicht alle Häuser am námestie Majstra Pavla sind so vorbildlich restauriert.


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Majestätisch thront die 'Spišský hrad' mitten im Regen. Ob man im Mittelalter dann auch durch den Matsch waten musste, um hier hoch zu kommen?


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So sieht es auf dem Meister-Paul-Platz aus, wenn der Himmel strahlend blau und der Kirchturm nicht verhüllt ist.


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